Austria: no, it is not the place where kangaroos live. (@mebner)
Anderthalb Wochen Graz sind rum und ich muss gestehen, sie zogen recht flott dahin. Das liegt sicher daran, dass mich meine Thesis gut beschäftigt und ich auf Grund des überwiegend sagenhaften Wetters von meinem Balkon aus arbeiten kann. Damit ich nicht vollends vereinsame, war Martin Ebner so nett, mir auch ein Obdach an der TU Graz anzubieten. In den, für Universitäten eher ungewöhnlich bunten, Büroräumen gibt es, neben coolen Projekten rund um brandneue Technologien in der Lehre, auch Kaffee satt. Vielen Dank also noch mal an das Team „vernetztes Lernen“
Eines dieser Projekte ist die erste (aktuell auch einzige) MOOC-Plattform Österreichs: iMOOX (wahlweise wie ein Apfel-Produkt auszusprechen oder österreichisch: i moags (deutsch – ich mag es)). Gemeinsam mit Michael Kopp, von der KFU Graz, haben sie in einem Jahr 15 MOOCs zustande gebracht: beeindruckend. Gaststar des Abends war Andreas Wittke von der FH Lübeck, die bereits mit ihrer neuen MOOIN-Plattform und dem Hanse-MOOC ja bereits in jüngster Zeit auf sich aufmerksam gemacht haben. (Großartiges Storytelling und viel wissenswertes zur Hanse. Sowieso ein Must-see für Norddeutsche, aber auch für Lehrende, die gerne aus dem ppt-Folien-Gemetzel ausbrechen wollen). Netterweise stellt Andrease seine minimalistisch gestalteten Folien des Abends auf Slideshare zur Verfügung.
Hier noch ein paar Eindrücke vom Abend (vom anschließenden Gelage am Buffet gibt es leider nichts zu sehen):
Sehr sympathisch: alle #imoox-Materialien sind Open Educational Resources, der Slogan ist „Bildung für alle!“ pic.twitter.com/QzFFdxp28p — Heinz Wittenbrink (@heinz) March 23, 2015
Das Interesse am Symposium ist groß @iMooXst #anmw pic.twitter.com/XBUp7ragGC
— Elke Lackner (@lacknere) March 23, 2015
Natürlich habe ich mir auch ein bisschen Zeit genommen, Österreich auf mich wirken zu lassen – auch wenn das schlechte Gewissen, weiter zu schreiben, immer mit reist.
Dabei habe ich wunderschöne und furchtbar einsame Orte entdeckt. Auch ein paar Lehren konnte ich aus meinen kurzen Visiten in der Umgebung mitnehmen. So weiß ich mittlerweile, dass Mitte März zu früh ist um das Blumendorf Fernitz zu besuchen und Samstags, 13 Uhr, zu spät um in Judenburg noch Menschen zu begegnen. Der Name Judenburg weist übrigens darauf hin, dass dieser Ort im Hochmittelalter als wichtiger Handelsknoten für jüdische Fernhändler galt. Während meines kurzen Abstechers habe ich aber keine Hinweise auf die jüdische Vergangenheit finden können. Dennoch gab es kleine Gassen der Altstadt zu sehen und einen Stadtturm mit ca. 250 Treppenstufen zu erklimmen. Belohnt wurde ich dafür, wie an vielen Orten hier in der Gegend, mit weitläufigen Ausblicken.
Abschließend noch aus Gründen; der aktuelle Stand meiner Arbeit in Österreich: seit Ankunft 19 Seiten geschrieben. Vorsichtig formuliert, scheint es sich also schon gelohnt zu haben, Berlin für die Thesis zu verlassen.