Game of Thrones (das Brettspiel) – Erste Spielerfahrungen

greyjoy

Ich habe gerade das Bild von meinem knappen Sieg bei #GameOfThrones von Freitag bekommen. Danke Jochen, dass du das Schlachtfeld noch einmal so schön illustriert hast.

House Greyjoy, cc-by-sa A Wiki of Ice and Fire user Sergio Tavel.

Haus Greyjoy #ftw -> Achtung Spoiler-Alert: ich habe mich mit Theon erfolgreich gegen die Starks verteidigt.

Für alle, die sich das Spiel in den Spieleschrank zu legen wollen, fasse ich meine  Eindrücke im folgenden zusammen:

1. Wir haben mit 6 Personen knapp fünf Stunden gespielt. Davon verwendeten wir knapp 45 Minuten für das Regelwerk. Die ersten 3 Stunden waren auch echt lustig, ab dann grenzte es zunehmend an Arbeit. (siehe Illustration 1)

got-tabletop (fun curve)

2. Wie auch die Film- und Buchvorlage besteht das Spiel aus Allianzen und Intrigen. Regelmäßig sterben auch Charaktere (und sie tauchen dann plötzlich wieder auf). Da wir uns aber bereits früh permanent hintergingen, wollte schon ab Mitte des Spiels niemand mehr Allianzen eingehen. Das führte aber auch dazu, dass…

3. man sich mit dem Spiel nur schwerlich Freunde macht. Spätestens nachdem die erste gegnerische Hauptstadt eingenommen und ein sicherer Sieg des Gegners erfolgreich abgewehrt wurde, liegen die – hoffentlich metaphorischen – Samthandschuhe bereits im Sand.

4. Wir haben die Häuser zufällig zu geteilt. Das ist einerseits fair. Andererseits hat die Lage der Spieler eine große Auswirkung auf mögliche Strategien. Durch die zufällige Auswahl kann es nun passieren das Spielertyp und Lage des eigenen Hauses kaum zusammen passen. Das Beispiel aus unserem Spiel: Haus Greyjoy liegt mit dem Castle Pyke in unmittelbarer Nähe zu einer Vielzahl von Schlössern (der Besitz von 7 Schlössern stellt die Siegbedingung des Spieles dar). Die Starks sind hingegen ziemlich einsam im hohen Norden und haben nur eine Festung. Ich wollte daher schnell expandieren und vor allem die einzige Landbrücke der Starks zum Rest von Westeros rasch besetzen. Danach habe ich mir Casterly Rock geholt, was mir Haus Lannister wohl noch immer nachträgt 😉

Meine Zusammenfassung und meine Key-Learnings:

Das Spiel hat sehr lange gedauert. (5 Stunden, ehrlich?!) Ein Grund dafür sind die vielen Variablen, die man bedenken muss. Man hat einige eigene und gegnerische (verdeckte) Aktionsmöglichkeiten und Statusfaktoren (Wer sitzt gerade auf dem Iron Throne? Wer hält das valyrische Schwert? etc.) zu bedenken. Ambitionierte, strategische Spieler benötigen daher eventuell etwas mehr Zeit in der Planungsphase, was den Spielfluss deutlich bremst. Wir hatten auch den Eindruck, dass sich das Spielgeschehen nach der Hälfte des Abends bereits wiederholt. Nach Runde fünf (von zehn) hätte man bereits aufhören können. Ich habe in Runde fünf die meisten Schlösser nach der schnellen Expansion wieder verloren und sie mir bis Runde 10 wieder zurück geholt. Rückblickend würde ich es sicher noch einmal spielen, wenn auch nicht sofort; und nicht so lange. Ich würde vor allem auch zu Beginn des Spieles mehr Allianzen aufbauen und diese dann eventuell halten.

In der Summe: Wenn man ein Spiel braucht, weil man regelmäßig in einsamen Blockhütten fest sitzt und man noch Gründe sucht, die ebenfalls eingeschneiten Mitstreiter mit Gram zu übersäen: Here you go!